Zufrieden besah sich die Brünette die Bilder an der Wand und schwelgte in Erinnerungen. Ihre Familie, ihre Freunde - ihr Leben schien es endlich wieder gut mit ihr zu meinen. Zwar hatte sie bereits viele Dinge über sich ergehen lassen müssen, doch es ging bergauf - das erste Mal seid langem war nichts weiter vorgefallen, dass ihr die Stimmung vermiesen könnte. Mit einem Lächeln auf den Lippen, setzte sich die junge Frau auf ihr Bett und griff kurzerhand nach ihrem Tagebuch. Endlich. Sie konnte ihre Gedanken, ihre Gefühle - all die Ereignisse in ihr Tagebuch schreiben. Wann hatte sie sich das letzte Mal Zeit dafür genommen? Es war lange her. Zu lange. Klaus und all die anderen hatten dafür gesorgt, dass Elena kaum eine ruhige Minute gefunden hatte. Stets war sie in Sorge um ihre Freunde gewesen doch zumindest für diesen Moment gönnte ihr der Ursprüngliche eine Ruhepause.

Liebes Tagebuch. Ob das alles nur ein Traum ist, aus dem ich nicht zu erwachen scheine? Wie ist es möglich, dass keiner sich den Tod meiner Freunde ersehnt, sie oder ich selbst gefoltert werden oder irgendjemand den ich liebe, in Gefahr gerät? Meint es das Schicksal gut mit uns? Hat endlich all die Trauer und das Leid ein Ende? Ich kann nach vorne blicken. Ich kann endlich wieder Hoffnung und Kraft schöpfen, doch für sie lange? Es ist nur eine Frage der Zeit, vermute ich.

Es tat gut. Sie hatte es vermisst sich all ihre Gedanken und Problemen zu widmen und sie nieder zu schreiben. Seufzend schloss sie ihr Tagebuch, legte es beiseite und warf einen Blick auf ihr Handy. Eine SMS von Caroline die sich mit ihr treffen wollte. Einen Moment haderte sie mit sich selbst. Sollte sie es wagen? Sollte sie das Haus verlassen und sich dem Leben erneut stellen? Sich all den Dingen stellen die noch passieren könnten? Oder sollte sie hier bleiben. An einem vermeitlich sicheren Ort? Es brachte nichts, sich ewig zu verkriechen. Sie musste nach vorne blicken. Positiv denken. Das Leben schien lebenwerter, betrachtete man es postiv.

Mit einem sicheren Nicken, dass wohl eher an sie selbst gerichtet war, stand sie auf. Einen kurzen Blick in den Spiegel verriet der Brünette, dass sie "Ausgeh-Fertig" war und das es wegen des Regens nur einer Jacke bedarf. Diese geschnappt, tippte sie Care kurzerhand eine Antwort, ehe sie sich auf den Weg machte. Das Grill. Der perfekte Ort um den Abend mit Bonnie und Caroline perfekt ausklingen zu lassen.

Auf dem Weg in die Stammbar, drifteten ihre Gedanken ab. Sie galten Damon - all den Dingen die ungeklärt zwischen ihnen schienen und das Mädchen nachdenklich stimmten.

Oh Elena, wann bist du einmal nicht nachdenlich?

Sie schmunzelte über ihre eigenen Gedanken, und schüttelte den Kopf. Heute würde sie keinen Gedanken an Probleme und Sorgen verschwenden. Man sollte ich keine Probleme machen, wenn endlich keine vorhanden waren. Mit einer ausstrahlenden Selbstsicherheit schrieb sie Damon eine Nachricht. "Wir sollten uns unterhalten" - "Es gibt einiges zu klären" - "Ich bin dir Antworten schuldig" - die typischen Worte einer unsicheren Frau die sich nicht sicher war, was ihre Gefühle anbelangte. Einerseits zog es sie zu Stefan, doch dann war da Damon der sie veränderte, doch ob nun Positiv oder Negativ? Diese Frage beschäftigte sie und hielt sie letztendlich davon ab, eine Entscheidung zu treffen.

Unbewusst strichen ihre Finger über die vollen Lippen. Sie spürte noch immer die von Damon auf ihren und automatisch begannen ihre Augen zu funkeln. Es war nicht zu leugnen dass sie den "bösen" Bruder mochte, doch sie gestand sich selbst nicht ein, dass es vielleicht doch richtig war und nicht falsch so wie stets von ihr selbst angenommen.

"Elena! Da bist ja!"

Caroline war es, die die junge Frau aus den Gedanken riss. Sie war wieder im Hier und Jetzt und erwiderte die schnelle Umarmung der Vampirin und die etwas sanftere ihrer Freundin Bonnie. Ja. Der Abend würde wundervoll werden. Normal. Menschlich. Ohne Komplikationen und Ärger. Er galt nur ihren Freundinnen, und Elena.